Chronik der Wasserfreunde Tura Bergkamen

Die Wasserfreunde Tura Bergkamen wurden am 02.03.1952 als Abteilung des Turn- und Rasensportvereins Bergkamen gegründet. Als erster Abteilungsleiter wurde Andreas Päsler gewählt, der dieses Amt von 1952 bis 1962 bekleidete.

Es wurde sofort mit den Vorbereitungen zur Aufnahme eines regelmäßigen Trainingsbetriebes begonnen. Große Resonanz fand die Abteilung schon in den Jahren 1952 und 1953, in denen die Mitgliederzahl bereits von 79 auf 127 anstieg. Festgelegt wurde im Gründungsjahr, dass die Vereinsfarben „schwarz-weiß“ sein sollten. Dieser Beschluss wurde aber bereits wenige Monate später aufgehoben. Ab 07.06.1952 sind bis zum heutigen Tag die offiziellen Vereinsfarben „rot-weiß“.

Im selben Jahr wurde am 25.05.1952 das Freibad Bergkamen-Mitte eröffnet, dass den Wasserfreunden als Heimstatt diente. In diesem Freibad wurden zahlreiche Wettkämpfe durchgeführt und natürlich auch unzählige Trainingskilometer absolviert, bis es im Sommer 1994 seine Pforten schloss und dann im Sommer 1998 endgültig dem Erdboden gleich gemacht wurde. Heute ist an die Stelle von Sprunganlage, Wettkampfbecken und Kinderschwimmbecken eine Beachvolleyballanlage getreten. Die alten Freibadumkleiden und Schwimmmeisterräume, sowie das ehemalige Freibadkiosk dienen seitdem den Wasserfreunden als Vereinsräumlichkeiten und Trainingsräume.

Zu einem großen Problem gestaltete sich in den Anfangsjahren der Abteilung das Training während des Winterhalbjahres, da es bis zum Bau des Hallenbades an einer geeigneten Trainingsstätte für die Wintermonate fehlte. So mussten die Aktiven und Trainer weite Entfernungen meist per Fahrrad oder Bus zurücklegen, um im alten Hallenbad der Jahnschule Hamm-Herringen trainieren und sich auf die Wettkämpfe vorbereiten zu können. Später konnten die TuRaner auf die nähergelegenen Hallenbäder in Unna und Lünen zurückgreifen.

Es konnte daher auch in den Wintermonaten nur einmal wöchentlich im Wasser trainiert werden. Die anderen Trainingseinheiten beschränkten sich auf Übungen „auf dem Land“ in der Sporthalle der Freiherr-vom-Stein-Realschule. In diesen Jahren standen hauptsächlich Clubwettkämpfe mit den umliegenden Vereinen auf dem Veranstaltungskalender der Wasserfreunde. So wurden unter anderem alljährlich Vergleichswettkämpfe mit den Schwimmfreunden Unna, SV Kamen, SV Kaiserau, SC Rote Erde Hamm, Waspo Herringen, TuWa Bockum Hövel und SV Derne erfolgreich ausgetragen.

Bis 1962 waren die Wasserfreunde in der Sparte Wasserball vertreten. Der größte Erfolg war hier ein 3. Platz in der Meisterrunde 1960 der Westdeutschen Meisterschaft für Vereine ohne Winterbad. Aufgrund von Nachwuchsschwierigkeiten wurde der Spielbetrieb eingestellt.

Ab 1968 stand den Wasserfreunden nicht nur ein Freibad für die Sommermonate, sondern auch ein Hallenbad zur Verfügung, dass ab diesem Zeitpunkt den Ganzjahresbetrieb und so auch bessere Trainingsbedingungen für den Wettkampfsport garantierte.

Nach Eröffnung des Hallenbades und der Tatsache, dass man nun auch bei den Wasserfreunden das Schwimmen erlernen konnte, wuchs der Mitgliederbestand im Jahre 1969 auf den höchsten Stand von 507 Mitgliedern an. In den letzten Jahren hält sich der Mitgliederbestand kontinuierlich bei 300 bis 350 Mitgliedern.

Durch die Erweiterung der Trainingsmöglichkeiten kam es 1969 zur Gründung und zum Aufbau einer Schwimmschule mit der Absicht, Talentsuche und Schwimmausbildung zu betreiben. Dieses erwies sich bis in die Gegenwart als voller Erfolg. Schon im ersten Jahr nahmen 180 Kinder dieses Angebot der Wasserfreunde wahr.

Mit Gerd Kowalzik hatten die TuRaner in den 60er Jahren einen überragenden Schwimmer mit zahlreichen Vereinsrekorden und Titeln auf Bezirks- und Westdeutschen Meisterschaften. 1986 errang auch Gerd Teipel mit sieben Jahren seinen ersten Bezirksmeistertitel. Er ist bis zum heutigen Zeitpunkt der mit Abstand erfolgreichste Schwimmer der Wasserfreunde. 1972 wurde er erstmals Deutscher Jahrgangsmeister über 200m Lagen. Im Jahre 1973 nahm er an seinem ersten Jugendländerkampf zwischen Deutschland und den Niederlanden teil. Im selben Jahr wurde er auch Sportler des Jahres im Kreis Unna. 1977 wurde er in die B-Nationalmannschaft des Deutschen Schwimmverbandes berufen. Durch den Olympiaboykott der Bundesrepublik Deutschland 1980 in Moskau verpasste er die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Insgesamt holte Gerd Teipel in seiner aktiven Zeit für die Wasserfreunde 10 Deutsche Jahrgangs- und Meistertitel, sowie 15 Deutsche Vizemeisterschaften.

Großen Anteil an der Titelsammlung hatte sicherlich auch sein Vater und Trainer Karl-Ernst Teipel. Er war über 32 Jahre (von 1967 bis 1999) Abteilungsvorsitzender der Wasserfreunde TuRa Bergkamen. Am 02.05.1998 wurde er mit der Ehrenplakette in Gold des Deutschen Schwimmverbandes ausgezeichnet. Nachdem er am 01.06.1999 auf der Jahreshauptversammlung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Abteilungsvorsitzender zur Verfügung stand, wurde er an diesem Tag zum Ehrenvorsitzenden der Schwimmabteilung gewählt. Im Oktober 1999 verstarb Karl-Ernst Teipel. Ab dem 01.06.1999 übernahm Dieter Vogt das Amt des Abteilungsvorsitzenden, um somit als Vorsitzender des 50-jährigen Jubiläums des Vereins, im Sommer 2002, in die Öffentlichkeit zu treten. Zuvor fungierte Dieter Vogt fast 18 Jahre lang als erfolgreicher Geschäftsführer. Seit einigen Jahren ist Dieter Vogt der 2. Vorsitzende des gesamten Sportvereins TuRa Bergkamen. Tatkräftig ist er zudem noch im Kreissportbund Unna tätig. Er ist seinem Verein und den Wasserfreunden immer treu geblieben. Danach übergab er das Amt an seinen Nachfolger Dietmar Cholodewicz.

Die Wettkampfmannschaft wurde nach der Teipelära von den ehemaligen Schwimmern Torsten Juds und Dieter Vogt weitergeführt. Die Erfolge auf nationalem Niveau blieben auf Grund der Trainingszeitenkürzung aus. Auf der Verbands und Kreisebene entwickelte sich der Verein zu einer festen Größe. Die wohl stärkste Männermannschaft der Wasserfreunde geformt von Juds, schaffte in Jahren 2005 und 2006 die größten Erfolge. Mit einer Punktezahl von 19876 Punkten verpassten die Männer damals um nur 67 Punkte den Aufstieg in die Oberliga. Aus dieser Zeit bestehen auch die meisten männlichen Vereinsrekorde durch die damals Aktiven Janos Wawrik, Oliver Sloboda, Bastian Drees, Christian Cholodewicz, Martin Meier, Matthias Hilse und Philip Mück.

Nach dem Rücktritt von Torsten Juds 2006 brach die Wettkampfmannschaft auseinander und durch ständige Trainerwechsel und Generationenwechsel der Aktiven blieben die ganz großen Erfolge fern. Tobias Jütte übernahm schließlich einen sehr großen Teil der Verantwortung, nachdem er kurz zuvor selbst noch aktiv geschwommen war. Er ist seit 2007, zusammen mit dem ebenfalls dazugestossenen ehemaligen Aktiven Janos Wawrik für die 1. Mannschaft der Wasserfreunde TuRa Bergkamen verantwortlich. Das Trainerteam verzeichnete mit der Aktiven Jacqueline Daszkiewicz im Jahr 2010 den ersten Deutschen Meistertitel seit mehr als 20 Jahren hinzu kommen noch NRW Meisterschaften und DSV- sowie NRW-Vizemeisterschaften und zahlreiche Titel bei den Südwestfalenmeisterschaften. Bei den Kreismeisterschaften waren die Wasserfreunde 2010 mit 45 Goldmedaillen das erfolgreichste Team.

In all den Jahren der Hoch und Tiefs bei den Wasserfreunden hielt ein besonderer Mann die Stellung am Beckenrand. Von den Aktiven liebevoll „Klausi“ genannt, ist er, die Rede ist von Klaus Hoffmann, der wohl erfolgreichste Trainer der Wasserfreunde. Herr Hoffmann trainiert mit einer 2-jährigen Unterbrechung seit 47 Jahren die 2. Mannschaft und den Nachwuchsbereich. Durch ihn erlangen in dieser beachtlichen Zeitspanne bestimmt mehr als 5000 Kinder die Schwimmfähigkeit, bis hin zum Wettkampfschwimmer. Er brachte in all den Jahren den Titelsammlern, sowie den Breitensportlern die ersten Gehversuche im Schwimmen bei. Klaus ist jetzt schon eine Lebende Legende.
Wir, die Wasserfreunde TuRa Bergkamen sind stolz auf unseren „Klausi“.